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Delta zwingt Gesundheitsbehörde zum Umdenken: USA empfiehlt Maskentragen auch für Geimpfte

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Ein Mann geht am U-Bahn-Hof an Schildern zum Tragen einer Maske vorbei.
In den USA wird das Tragen der Masken wieder empfohlen. © SPENCER PLATT/AFP

Die Gesundheitsbehörde in den USA hielt Maskentragen vielerorts nicht mehr für notwendig. Aufgrund der Delta-Variante rudert sie jetzt zurück.

New York - Der Kampf gegen die hochansteckende Delta-Variante des Coronavirus fordert ein Umdenken in der Strategie der Pandemiebekämpfung der USA und zwingt die Expertinnen und Experten nun doch zum Umdenken. Als die US-Gesundheitsbehörde CDC erklärte, das Maskentragen* sei fast überall nicht mehr notwendig, galt das als Meilenstein. Nun empfiehlt die CDC in einer Kehrtwende doch wieder die Maßnahme. So sollen auch vollständig Geimpfte in einigen Teilen des Landes, in denen sich das Virus besonders stark ausbreitet, in öffentlichen Räumen wieder Mund und Nase bedecken, wie die Behörde am Dienstag (27. Juli) mitteilte. Das gilt auch für Schulen.

Joe Biden fordert zur Einhaltung der CDC-Empfehlungen auf

US-Präsident Joe Biden rief dazu auf, die neuen Richtlinien zu beachten. „Mehr Impfungen und das Tragen von Masken in den von der Delta-Variante am stärksten betroffenen Gebieten werden es uns ermöglichen, die Art von Lockdowns, Schließungen, Schulschließungen und Störungen zu vermeiden, mit denen wir im Jahr 2020 konfrontiert waren.“ Die USA würden zu diesen Maßnahmen nicht wieder zurückkehren.

USA: Neue Einschätzung der CDC zu Corona-Ansteckung

Die CDC gibt allerdings stets nur Empfehlungen ab, letztlich entscheiden die US-Bundesstaaten selbst. Zur neuen Einschätzung trugen auch Informationen bei, die eine signifikante Wahrscheinlichkeit der Weitergabe des Virus auch von Geimpften möglich erscheinen lassen. CDC-Direktorin Rochelle Walensky betonte aber, „dass wir glauben, dass die überwiegende Mehrheit der Übertragung bei ungeimpften Personen und durch ungeimpfte Personen erfolgt (...)“.

USA kämpfen mit steigenden Corona-Zahlen aufgrund der Delta-Variante

Besonders stark war die Zahl der neuen Fälle zuletzt in vielen südlichen US-Bundesstaaten wie Florida, Missouri oder Arkansas
gestiegen. Dort ist die Impfquote besonders niedrig. Knapp 50 Prozent aller Amerikaner - 163 Millionen Menschen - sind vollständig geimpft. Das ist deutlich weniger, als die Regierung für diesen Zeitpunkt angepeilt hatte. Anders als die Zahl der Neuinfektionen ist jene der neuen Todesfälle pro Tag mit knapp 300 aber noch verhältnismäßig niedrig. Im Dezember und Januar lag diese Zahl regelmäßig bei mehr als 3000.

Die New Yorker Metropolitan Opera kündigte unterdessen an, nur Geimpfte in seine Vorstellungen ab der kommenden Spielzeit zu lassen. Sowohl Publikum als auch die auftretenden Künstlerinnen und Künstler müssen einen vollständigen Impfschutz vorweisen. „Die Met wird ein vollständig geimpftes Haus sein“, hieß es in einer E-Mail an die Besucher des Opernhauses. (dpa/jh) *tz.de ist Teil des Redaktionsnetzwerks von IPPEN.Media

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